18.05.2019 - 18.05.2019,  Graz

Handlungssicher in schwierigen Situationen des pädagogischen Alltags

Spannungsfeld Erziehungsauftrag - Recht


  • Referent/in: Martin Stoppel
  • Dauer: Samstag: 09:00-17:00
  • Ort: Bildungshaus Mariatrost, Kirchbergstraße 18, 8044 Graz
  • Kosten: Euro 195,00 (für Mitglieder Euro 150,00)
  • Einheiten: 8
  • Fortbildungspunkte: 8 EH durch BÖP und ÖBVP

Inhalt

Ziele:

1. Fachliche und rechtliche Reflexion krisenhafter Situationen des pädagogischen Alltags
2. Gelebte Kindesrechte im Spannungsfeld mit dem Erziehungsauftrag
3. Gestärkte Handlungssicherheit im pädagogischen Alltag
4. Offene Diskussionskultur anhand fachlicher Handlungsleitlinien

Inhaltliche Schwerpunkte:

1. Was beinhaltet der jeweilige Auftrag in ambulanter bzw. stationärer Hilfe?
2. Wie können diese Aufträge im Spannungsfeld mit gesetzlichen Anforderungen gelebt werden?

Die zwei sehr unterschiedlichen gesellschaftlichen Aufträge - fachlich-pädagogisch die Persönlichkeitsentwicklung, rechtlich die Aufsichtsverantwortung (Aufsichtspflicht und Gefahrenabwehr bei akuter Eigen- oder Fremdgefährdung eines Kindes/ Jugendlichen)- sind mit besonderen Herausforderungen der pädagogischen Praxis verbunden. Der pädagogische Alltag erfordert insoweit einerseits pädagogische Grenzsetzungen, andererseits Kontrolle und Maßnahmen der Gefahrenabwehr wie "Notwehr" und "Nothilfe".

In diesem Zusammenhang werden z.B. folgende Fragen beantwortet:

1. Wann liegt "Machtmissbrauch" vor, d.h. "Gewalt" im Sinne des Gewaltverbots des § 137 ABGB? Wie grenzt sich "zulässige Macht" von "Machtmissbrauch" ab?
2. Worin liegen "Machtmissbrauch" begünstigende Umstände?
3. Was beinhalten die Begriffe "Kindeswohl" und "Kindeswohlgefährdung"?

Die Antworten werden praxisorientiert gegeben: grundlegend und anhand von Praxisbeispielen wie Handywegnahme, Reglementieren des Internetzugangs, Festhalten, damit ein Kind zuhört. Die Fortbildung bietet somit praxisorientierte Ansätze. Der Begriff "Machtmissbrauch" wird nicht nur mit Strafbarkeit und Kindeswohlgefährdung in Verbindung gebracht, vielmehr auch mit "fachlicher Illegitimität". Im Vorfeld der Legalität wird also das Verhalten von PädagogInnen fachlich bewertet. Damit zusammenhängt die Frage, ob Entscheidungen nachvollziehbar ein pädagogisches Ziel verfolgen. Beispiele schwieriger Situationen des pädagogischen Alltags können - ebenso wie Beispiele pädagogischer Regeln oder sachbezogene Fragen - aus dem Zuhörerkreis benannt/ gestellt werden. In der Abgrenzung "zulässige Macht - Machtmissbrauch" wird dabei eine integriert fachlich- rechtliche Bewertung angeboten, darauf basierend ein "Prüfschema zulässige Macht", das als Orientierung dienen kann.


Veranstaltungsnr.: 2079