20.10.2023 - 21.10.2023,  Linz

Von der Schwere zur Leichtigkeit

Achtsamkeitsbasierte Interventionen für die therapeutisch psychologische Arbeit


  • Referent/in: MMag. Philipp Zimmermann
  • Dauer: Freitag: 15:00 - 20:30 Uhr, Samstag: 9:00 - 17:00 Uhr
  • Ort: LFI, Auf der Gugl 3, 4021 Linz
  • Kosten: Euro 265,00 (für Mitglieder Euro 230,00)
  • Einheiten: 15
  • Fortbildungspunkte: 15 Fortbildungseinheiten für Psycholog:innen (ÖAP/BÖP)

Inhalt

Leidende Menschen auf ihrem Weg zu begleiten, kann sinnstiftend und befriedigend, aber auch belastend und überfordernd sein. Besonders Klient:innen die in ihrem Leben traumatisierende Erfahrungen gemacht haben, neigen dazu, Therapieangebote abzulehnen und sich gegenüber neuen heilsamen Erfahrungen zu verschließen. Das kann bei ihnen, aber auch den Begleiter:innen, zu einem Gefühl der Schwere und Ohnmacht führen. Ziel dieses Seminars ist es, Methoden vorzustellen um immer wieder Freude und Leichtigkeit in unsere Arbeit zu bringen.

Mehrere Aspekte achtsamkeitsbasierter Interventionen können hier sehr hilfreich sein. Zum einen die Kunst einen Freiraum zu schaffen in welchem wir zentriert mit unserem Erleben und jenem der Klient:innen präsent bleiben können ("Duales Gewahrsein"). Das ermöglicht in Kontakt und Beziehung zu treten, ohne von Emotionen überschwemmt zu werden. Diese Präsenz wird von Klient:innen oft als sehr hilfreich empfunden und macht die Arbeit für uns selbst angenehmer.
Ein weiteres sehr zentrales Element für Veränderung stellt die Akzeptanz dar. Damit ist gemeint offen, neugierig und wertschätzend zu sein gegenüber dem, was sich zeigt. Oft führt nämlich gerade das Ablehnen von momentanem Erleben dazu, dass Spannung, Schwere und Hoffnungslosigkeit zunehmen. Ganz nach dem Zitat von C.G. Jung: "Wogegen du dich wehrst, bleibt bestehen." Tritt jedoch anstelle von "Kämpfen gegen ..." oder "Wegmachen von ..." eine annehmende Haltung, dann kann sich eine gewisse Entspannung einstellen und bietet dem Erleben die Möglichkeit, sich zu verwandeln. Ebenfalls hilfreich für die Arbeit mit (chronisch) leidenden Menschen ist es, den Fokus der Aufmerksamkeit, gemeinsam mit Klient:innen, immer wieder auf das Hier und Jetzt zu richten. Das unterstützt, aus zum Teil bereits sehr oft erzählten leidvollen Geschichten über die Vergangenheit auszusteigen und in der Gegenwart Raum für Neues zu schaffen. Wie Steven Porges mit seiner Polyvagal-Theorie gezeigt hat, spielen an dieser Stelle besonders körperorientierte "bottom-up" Methoden eine wichtige Rolle dabei, Raum für neue Erfahrungen zu schaffen.

In diesem sehr praktisch orientierten Seminar sollen unterschiedliche achtsamkeitsbasierte Interventionen vorgestellt und geübt werden, um so einen guten Transfer in die eigene Praxis zu unterstützen. Ergänzt werden sie durch Ausführungen zu therapeutischen Anwendungsfeldern wie dem Focusing (Eugene Gendlin), Somatic Experiencing (Peter Levine) und MBSR - Mindfulness Based Stress Reduction (Jon Kabat Zinn).

Sollte das Wetter es zulassen, werden Achtsamkeitsübungen auch im Freien gemacht, dafür steht ein schöner Park zur Verfügung.

Ziele:
- Vermittlung von konkreten Übungen und Interventionen
- Theorieinputs zu Achtsamkeitsbasierten Methoden
- Anwendungsfelder von Achtsamkeit im therapeutischen Kontext
- Anwendung und Transfer in den Berufsalltag

Methoden:
Viele praktische Übungen, kurze Theorieinputs und die Möglichkeit der Teilnehmer:innen Fallbeispiele aus der eigenen Praxis einzubringen

Zielgruppe:
Berater:innen, Betreuer:innen, Sozialarbeiter:innen, Psycholog:innen und Psychotherapeut:innen sowie alle beratenden Berufe

Schlüsselworte zum Seminar
Achtsamkeit, Therapie, Intervention, Leidensdruck, Trauma, Widerstand, Akzeptanz

Veranstaltungsnr.: 2961


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