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Nicht selten erleben wir in unseren Praxen Menschen, die durch einschneidende Mobbing-Situationen bei der Arbeit oder in dysfunktionale Beziehungen zu Eltern, Partner:innen oder Freund:innen vielfältige psychische Beschwerden entwickeln, die mit einer ausgeprägten Verhaftung in den vergangenen verletzenden Situationen einhergehen. Manche dieser Menschen berichten von ständiger innerer Unruhe, von einem Unvermögen, sich zu entspannen, einer Art Schockzustand und darüber, dass es ihnen nicht gelingen mag, über die vielfältigen Ungerechtigkeiten, die ihnen widerfahren sind, hinwegzukommen. Stattdessen entwickeln sie in manchen Fällen die Grundüberzeugung, dass man Menschen per se nicht trauen dürfe. Jeder könne unvermittelt ein anderes Gesicht zeigen und von einem zunächst respektvollen und freundlichen Umgang in demütigende Angriffe wechseln. Einige Betroffene entwickeln ausgeprägte Scham- und Schuldgefühle und haben den Eindruck, nicht richtig oder gar falsch zu sein. Das Selbstwertgefühl und das Selbstwirksamkeitserleben sind massiv geschädigt. Einige Betroffene entwickeln sogar das Vollbild einer posttraumatischen Belastungsstörung, auch wenn diese Störung aufgrund der speziellen Genese nicht diagnostiziert werden kann.
Um diesen Menschen eine wirkungsvolle Behandlung zur Verfügung zu stellen, erscheint es sinnvoll, die kumulativen Verletzungen ernst zu nehmen. Die Integration traumatherapeutischer Strategien und Therapiephasen wie beispielsweise die Stabilisierungsphase und das Fördern von Sicherheitsempfinden sowie die Stärkung der Toleranz gegenüber Unsicherheitsgefühlen kann dabei helfen, die entstandenen pathologischen Stressreaktionen zu milden und so den Weg für die weitere Behandlung der entstandenen Störungen wie depressive Episoden, Angsterkrankungen, somatoforme Störungen, Essstörungen oder Suchterkrankungen zu ebnen. In diesem Webinar zeigt die Referentin Ihnen auf, mit welchen Methoden Sie sich bei dieser speziellen Störungsgenese einen Zugang zu Betroffenen erarbeiten können. Die Referentin stellt Ihnen wirksame verhaltenstherapeutische, schematherapeutische und gestalttherapeutische Strategien vor, mit denen Sie von Mikrotrauma betroffene Patienten und Patientinnen unterstützen können.
In diesem Webinar erfahren Sie
- Wie Sie den Begriff "Mikrotrauma" verstehen können und wie er von weiteren Traumabegriffen zu unterscheiden ist
- Studienergebnisse zu kumulativen Verletzungen und ihre Auswirkungen auf die mentale Gesundheit
- Interne und externe Risikofaktoren
- Fallbeispiele aus der Praxis der Referentin
- Erstellen eines Behandlungsplanes
- Therapeutische Strategien und Übungen zur Stabilisierung und weiteren Behandlung
Schlüsselworte:
Mikrotrauma, Traumatherapie, Belastungsreaktion, Stressoren, PTBS, Verhaltenstherapie, Schematherapie
Veranstaltungsnr.: 3354