Inhalt
Wenn Menschen wahrnehmen, denken und handeln, tun sie das stets durch die Brille ihres Kontextverständnisses: Sie bilden Vorannahmen darüber, wo sie sich aufhalten, was sich gerade ereignet, in welchem Beziehungsgeflecht sie sich befinden, um welches Thema es geht - und welche Regeln für "angemessenes Verhalten" sich daraus ergeben.
Ihr (meist unbewusstes) Kontextverständnis und die damit verbundenen Vorannahmen geben ihren Aktivitäten einen Rahmen und einen Sinn; sie bestimmen, "was geht" und "was daneben ist". Und sie blenden alles aus, was "jenseits" dieses Rahmens liegt.
Im psychotherapeutischen Alltag kommt es häufig darauf an, dieses unbewusste Kontextverständnis und die mit ihm verbundenen Vorannahmen im Dienste der Entwicklung alternativer Erlebens- und Verhaltensweisen zu entschlüsseln und die "Brille" des Kontextverständnisses ins Bewusstsein zu bringen. Dazu braucht es seitens der psychotherapeutisch Handelnden:
- eine Vorstellung vom Aufbau des individuellen kontextbezogenen Frames
- ein Verständnis von dessen psychischen und kommunikativen Ausdrucks- und Wirkweisen
- ein differenziertes Vokabular für die Benennung kontextspezifischer Vorannahmen
In diesem Webinar wird eine grundlegende Heuristik zur systematischen Erkundung von Kontexten und deren Framing vorgestellt. Im Mittelpunkt stehen dabei subjektive Vorannahmen zu (1) Ort, (2) Anlass, (3) Beteiligten und (4) Thema der Situation und die daraus abgeleiteten Denk- und Handlungsskripte.
Das Modell wird anhand von vielen Beispielen und Übungen für psychotherapeutische Interventionen im Alltag fruchtbar gemacht.
Schlüsselworte:
Kontext, Frame, Vorannahme, Skript, Kommunikation
Veranstaltungsnr.: 3358