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Viele Menschen sind im Laufe Ihres Lebens durch Entscheidungsschwierigkeiten belastet. Starke Ambivalenzen zu überwinden bzw. Veränderungen anzugehen, ist anstrengend und kann Angst machen. Dies kann beispielsweise der Fall sein,
- wenn eine berufliche Umorientierung im Raum steht,
- wenn die Veränderung problematischer Gewohnheiten wie Ernährung oder Rauchen angedacht wird oder
- wenn es darum geht, zwischenmenschliche Beziehungen zu überdenken und sich z.B. aus einer Partnerschaft zu lösen.
Häufig schieben Menschen derartige Entscheidungen monate- bis jahrelang auf, selbst wenn es ihnen damit nicht gut geht. Aus dem "Nicht-Entscheiden" resultieren häufig Folgeprobleme wie beispielsweise Stress, Verlust an Lebensqualität oder depressive Symptome, aber auch Frust über die vertane Zeit, in der man sich ambivalent fühlt und grübelt.
Das Webinar verdeutlicht zunächst anhand psychologischer Erklärungsmodelle, warum derartige Entscheidungs- und Veränderungsprozesse häufig so schwer fallen und welche Faktoren dafür relevant sind. Der Hauptfokus liegt letztlich auf wissenschaftlich basierten Ansätzen und Übungen zur Auseinandersetzung mit derartigen Entscheidungskonflikten. Abgesehen von einer offenen, therapeutischen Haltung und bestimmten Strategien der Gesprächsführung (z. B. Motivational Interviewing; Miller & Rollnick, 2015), bieten sich konkrete Übungen (z. B. Hötzel & von Brachel, 2022) an, welche zu einer besseren Einsicht führen, die Ambivalenz fördern und damit letztlich einer Entscheidungsfindung dienen. Zur besseren Einschätzung der Indikation wird vorab eine diagnostische Entscheidungshilfe (Prochaska & DiClemente, 1984) gegeben.
Das Ziel ist es, die Webinarteilnehmer:innen dazu zu befähigen, Ratsuchende in schwierigen Entscheidungen bei der Fassung eines fundierten sowie individuellen Entschlusses zu unterstützen.
Schlüsselworte:
Ambivalenz, Innerer Konflikt, Entscheidungsfindung, Motivierende Gesprächsführung, Verhaltenstherapie
Veranstaltungsnr.: 3363