Inhalt
Unter Black-Box-Methoden verstehen wir innovative systemische Methoden, bei denen die Prozessbegleiter:innen (oder Therapeut:innen) das Problem der Klient:innen nicht kennen, oder es nicht in Worte gefasst werden kann. Bei dieser Art der Arbeit tritt Sprache zurück, vielmehr wird das körperliche, emotionale und Sinnes-Wissen genutzt. Diese Verfahren sind u.a. nützlich, weil die menschliche Hypothesenbildung, die sonst am Anfang jedes Beratungsprozesses stünde, häufig vorurteilsbehaftet oder durch Projektionen verzerrt ist.
Black-Box-Methoden fußen auf der Systemtheorie und Theorien des Embodiments. Das Vertrauen in die Selbstregulation (Autopoiese) der Klient:innen wird demnach in besonderer Weise fokussiert, genauso wie Interaktionen zwischen körperlichen Metaphern und Problemlöseprozessen. Zudem kann auf neuere neuropsychologische Theorien rekurriert werden, die einen Zusammenhang zwischen Körperempfindungen und Unbewussten psychologischen Prozessen sehen - diese könnten durch Black-Box-Methoden bewusst gemacht werden.
In diesem Workshop wollen wir dazu einladen, verschiedene klassische und von uns kürzlich entwickelte Black-Box-Methoden kennenzulernen und Vor- und Nachteile zu diskutieren.
- Wie verändert Sprache die Prozessbegleitung und Hypothesenbildung?
- Hypothesen verwerfen statt heiraten: Wie kann ich Ungewissheit aushalten?
- Wie kann ich unbewusste, nicht-sprachliche Erfahrungen nutzbar machen (Priming- und Embodiment)?
- Wie werden bekannte Methoden zu Black-Box-Methoden?
Schlüsselworte
Black Box Methoden, Systemische Therapie, Kreative Methoden, Embodiment, Intervention
Veranstaltungsnr.: 3370