Inhalt
Als Therapeut:innen sind wir immer wieder versucht, Klient:innen und vor allem ihre Probleme verstehen zu wollen. Die professionelle Empathie sowie das Mitschwingen im therapeutischen Prozess wird effektiver, wenn wir uns auf das Körperwissen der Klient:innen einlassen und ihre Körpersprache lesen lernen. Jeder Körper hat seine ureigene Aufzeichnung aller Erlebnisse, das sogenannte Körperwissen. Wir können uns das Körperwissen so vorstellen wie in einer überdimensionalen Bibliothek, grob eingeordnet nach schmerzlichen und schönen Erfahrungen.
Ein Körper, der sich schützt, z.B. durch leichtes Kopfschütteln, zeigt dass er im "Nein - Set" verhaftet ist und wird sich nicht bewegen können. Wie versteinert dieses "Nein - Set" ist, lässt auch eine Aussage zu, wie die Energie das System angesteckt hat.
In diesem Seminar werden wir mit der Körpersprache arbeiten, zunächst Körperlesen z.B. in der Skulptur-Arbeit, dann aber auch "unkluge" Gespräche führen, wie das Gedicht von Eichendorff. Unsere Sprache hat lebendige Körperbilder im Angebot.
Gedicht Eichendorff:
"Das Herz mir im Leibe entbrannte. Da Habenichts mir heimlich gedacht. Ach wer da mitfahren könnte. In der prächtigen Sommernacht".
Mit dem Gedicht zeigt Eichendorff Körperempfinden als Ausdruck der Gefühle, Willensregungen und Sinneswahrnehmungen. 5% unseres Wissens sind bewusst, davon wird nur ca. 45% verbal geäußert und 95% sind unbewusst.
Schlüsselworte
Körpersprache, Mimik, Gestik, Nonverbale Signale, Skulpturarbeit, Systemische Therapie
Veranstaltungsnr.: 3379