Inhalt
Die Schematherapie (ST) nach J. Young bezieht als eine Ergänzung und Weiterentwicklung der kognitiven Verhaltenstherapie (KVT) besonders die Emotionen, aber auch entwicklungs-psychologische Gesichtspunkte zentral in ihre diagnostischen und therapeutischen Überlegungen mit ein. Darüber hinaus beruht Schematherapie auch auf einem Modell der Grundbedürfnisse und ihrer Schicksale im Lebensverlauf. Daher ist die ST - im Sinne einer technischen und strategischen Variante der KVT - auch für Kindes- und Jugendalter geeignet, handlungsleitende, diagnostische und therapeutische Konzepte zu generieren.
Zu Beginn des Webinars werden die Hauptkonzepte und das Entstehungsmodell maladaptiver Schemata vor dem Hintergrund frustrierter Grundbedürfnisse skizziert. Bezogen auf das Kindesalter erfolgt exemplarisch die Darstellung eines maladaptiven Schemas einschließlich gängiger Bewältigungsstrategien. Eine Einführung in das Modus-Modell erlaubt den Brückenschlag zwischen Theorie und Praxis.
Dabei werden überblicksartig therapeutische Strategien dargestellt, die sich in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen bewährt haben. Als besonders hilfreich hat sich das Arbeiten mit Metaphern (Brillen), Modus-Skizzen und bei Kindern der Einsatz von Fingerpuppen und Schlümpfen®, bei Jugendlichen die Modus- und Bedürfniskarten von Graaf erwiesen. Die somit eher spielerische bzw. erlebnisbasierte Herangehensweise erleichtert Kindern und Jugendlichen, sich ein klareres Bild von den Vorgängen auf der eigenen "Inneren Bühne" zu machen und ihr Verhalten mit unbefriedigten Bedürfnissen in Verbindung zu setzen. So können hinter den vorliegenden Bewältigungsstrategien (i.d.R. Symptomen) die tatsächlichen Beweggründe des problematischen Verhaltens oder Erlebens gemeinsam entdeckt und neue bedürfnisorientierte Wege bzw. alternatives Verhalten aufgebaut werden. Dadurch wird das Symptom dann nicht mehr benötigt bzw. überflüssig.
Schlüsselworte:
Schematherapie, Kinder, Jugendliche, Modusmodell, Bedürfnisse, Symptomarbeit
Veranstaltungsnr.: 3385