Inhalt
Persönlichkeitsstörungen sind in der ambulanten und stationären Psychotherapie häufig vorkommende Störungen und stellen Therapeut:innen durch forderndes Interaktionsverhalten sowie fehlendes Problembewusstsein und mangelnde Änderungsmotivation vor besondere Herausforderungen.
Zum Umgang mit diesen Herausforderungen stellt die Klärungsorientierte Psychotherapie, ein Psychotherapieverfahren, das sich als Teil einer modernen Verhaltenstherapie (im Rahmen der sog. "3. Welle") versteht, Modelle und Interventionen zur Verfügung.
Im Seminar wird zunächst auf ein psychologisch begründetes, aber dennoch praxis- und handlungsnahes Funktionsmodell von Persönlichkeitsstörungen (Modell der doppelten Handlungsregulation) eingegangen. Anhand dieses Modells werden die typische Beziehungsgestaltung und die Besonderheiten von Klient:innen mit Persönlichkeitsstörung erklärt. Ziel ist es, ein Verständnis von Persönlichkeitsstörungen als Interaktionsstörungen und als Lösungen für frustrierende Entwicklungsbedingungen zu entwickeln.
Im Anschluss werden dann Ideen für die Behandlung abgeleitet. Vertiefend soll auf wichtige therapeutische Strategien der Beziehungsgestaltung (differentielle, komplementäre Beziehungsgestaltung; Umgang mit Images und Appellen; Umgang mit Beziehungstests) und Interventionen zur Erarbeitung eines Problembewusstseins und zur Schaffung von Änderungsmotivation vorgestellt werden.
Die theoretischen Ausführungen werden anhand von Fallbeispielen, die zum Teil in Form von Video- und Audioaufnahmen vorliegen, illustriert. Zudem sollen die Teilnehmer:innen die Möglichkeit haben, Situationen und Erfahrungen aus ihrem therapeutischen Alltag einzubringen.
Schlüsselworte:
Persönlichkeitsstörungen, Klärungsorientierte Psychotherapie, Modell der doppelten Handlungsregulation, komplementäre Beziehungsgestaltung, Images, Appelle, Beziehungstest, Ich-Syntonie
Veranstaltungsnr.: 3412