Inhalt
Ein Merkmal guter Beziehung ist nicht, ob zwei Menschen gut zusammenpassen, sondern ob sie über die Fähigkeit verfügen, das "Nicht-Passende" sinnvoll zu bearbeiten und zu überwinden. Brüche und Sackgassen ereignen sich auch in der therapeutischen Beziehung.
Zahlreiche Studien weisen auf einen Zusammenhang von affektiven Erregungszuständen, Spannungen oder Brüchen in der Beziehung mit einem signifikanten Beschleunigen von Veränderungsprozessen hin - sofern diese Brüche aufgegriffen und korrigiert werden. Die Boston Change Process Study Group benennt diese Ereignisse als "Now Moments" und "Moments of Meeting", die Bindungsforscher:innen und mentalisierungsorientierten Forscher:innen beschreiben solche Ereignisse als Erweiterung der Mentalisierungsfähigkeit; andere Autor:innen wiederum beobachten einen Zusammenhang von "Rupture and repair" mit deutlich bemerkbaren Entwicklungsschritten seitens der Klient:innen. Überdies führen Korrekturen von Brüchen grundsätzlich zur Stärkung der therapeutischen Allianz und des Vertrauens.
Wie können solche Ereignisse besser wahrgenommen werden? Wie kann man konstruktiv damit umgehen? Die Fähigkeit, Brüche zu korrigieren, zeichnet wirksame Therapeut:innen aus.
Im Praxisteil werden diese Überlegungen durch Kleingruppenarbeit, Übungen und Fallvignetten vertieft.
Dieser Lehrgang ist Teil des
Lehrgangs "Therapeutische Beziehung gestalten". Jedes Modul des Lehrgangs ist auch einzeln buchbar.
Schlüsselworte zum Seminar
Therapeutische Beziehung, Passung, Wirksamkeit, qualitätsvolle Psychotherapie, Professionalität, Psychoanalyse, analytische Beziehungsgestaltung, Prozessgestaltung
Veranstaltungsnr.: 3219