Inhalt
In diesem Seminar werden die Konzepte der Übertragung, des Enactments, des impliziten Beziehungsgeschehens, der Mentalisierung (nach Fonagy) und des Tragens von Zuschreibungen (nach Lichtenberg) in Hinblick auf die Qualität der therapeutischen Beziehung besprochen. Interpersonale Interaktionsdynamiken verlaufen oft nonverbal, unbewusst und zeigen sich im Enactment, einer Form der Wiederherstellung alter Erfahrungen. Unbemerkt und unverarbeitet fordern diese Enactments die therapeutische Beziehung heraus.
Ziel dieses Seminares ist es, eine Haltung und Neugier zu solchen herausfordernden therapeutischen Ereignissen zu wecken und Antworten darauf zu entwickeln, die nicht als neue "Techniken" zu verstehen sind. Enactments fühlen sich verstrickend, verwirrend und manchmal unangenehm an. Ohne es zu bemerken weichen wir diesen "Ereignissen" gerne aus und verpassen damit durchaus Chancen auf Entwicklung. Durch fragende Beschreibung (anstatt Erklärung/Interpretation) können solche Interaktionsmuster der Reflexion zugänglich gemacht werden. Im Erkennen dieser Ausdrucksform des Unbewussten liegt beachtliches Potential zum Anstoßen von Veränderungsprozessen.
Im zweiten Teil des Seminares werden durch Beispiele aus der Praxis therapeutische Interventionsmöglichkeiten zu Enactments diskutiert. Fallsupervisionen sind möglich.
Dieses Seminar ist Teil des
Lehrgangs "Therapeutische Beziehung gestalten". Jedes Modul des Lehrgangs ist auch einzeln buchbar.
Schlüsselworte zum Seminar
Therapeutische Beziehung, Enactment, Interaktion, Wirksamkeit, qualitätsvolle Psychotherapie, Professionalität, Psychoanalyse, analytische Beziehungsgestaltung
Veranstaltungsnr.: 3217